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Samstag, 5. April 2014

Droht der Content-Overkill im Web?

Das Internet quillt vor Content nur so über und vermüllt zusehends. Wollen Inhaltsanbieter weiterhin von ihren Zielgruppen wahrgenommen werden, so müssen sie sich schon was einfallen lassen. Ein launischer Kommentar.


Vor einigen Wochen habe ich mal "Vor lauter Inhalt schafft man es gar nicht mehr, das ganze Internet zu lesen" getwittert und somit selbst zur Überflutung des Webs mit mehr oder minder sinnvollem Content beigetragen. Ich bekenne mich also schuldig im Sinne der Anklage. Allerdings wird insbesondere die zunehmende Verlagerung der Marketing-Aktivitäten in den Online-Bereich (Stichwort: Content Marketing) auch ohne solche Albernheiten für stetig steigende Pegelstände sorgen.

Aktuell kommt hinzu, dass Facebook als führende Social-Media-Plattform kürzlich die organische Reichweite der Fanpages gedrosselt hat. Klar, um den Seitenbetreibern Kohle für Ads aus den Rippen zu leiern, und das ist natürlich absolut legitim. Steht nur zu befürchten, dass viele diesen Verlust an Reichweite pro Post dann halt durch mehr Posts pro Tag zu kompensieren versuchen werden. Was ebenso legitim ist. Man will ja irgendwie auffallen – oder muss, wenn’s um Gewerbliches geht.



Schlechter Content ist wie Plastikmüll


Doch brauchen wir diesen Content-Overkill wirklich …? Selbstverständlich nicht. Denn es wird nun einmal auch jede Menge Mist ins Netz gestellt, und schon jetzt dümpelt mehr überflüssiger Content auf immer und ewig im Web herum als Plastikmüll in den Weltmeeren. Darunter alle Tweets von Boris Becker. Zudem wimmelt es nur so vor schlichtweg falschen Informationen. Wie soll man da noch durchblicken?
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Ich persönlich möchte das Internet trotz alledem nicht mehr missen – unter anderem weil ich einen Großteil meiner Geschäfte darüber generiere. Und weil ich mich dort schnell und gezielt informieren und mit Freunden und Kollegen aus aller Welt in Kontakt bleiben kann. Dass das Web an den Rändern überläuft, kann ich dabei gerade noch so verkraften. Seine exponentiell wachsende Vermüllung hingegen behagt mir ganz und gar nicht. Als User nicht und auch nicht als Inhaltsanbieter. Indes, die Entwicklung wird wohl kaum nicht aufzuhalten sein.


Qualität und Beliebtheit sind das Ziel


Was also tun …? Nun, als User sollte man weiterhin genau prüfen, ob und inwiefern die jeweils aufgestöberten Informationen auch tatsächlich seriös sind. Die Quellen prüfen, Quer-Checks machen und so weiter. Was vermutlich immer weniger Menschen tun, da bin ich zugegebenermaßen höchst pessimistisch. Mir war es nur wichtig, es zumindest kurz erwähnt zu haben.

Anbieterseitig bin ich da schon etwas optimistischer, denn als derzeit wichtigste "Online-Marketing-Tools" honorieren sowohl Facebook als auch Google – jedes auf seine Weise – die Qualität und Beliebtheit von Content. Und das ist gut so!

Möchte man als gewerblicher Inhaltsanbieter also auch in Zukunft oben schwimmen (und wahrgenommen werden), so muss man sich ins Zeug legen und seiner Zielgruppe Inhalte mit tatsächlichem Mehrwert liefern. Und diese entsprechend bewerben und pushen. Klingt eigentlich ganz einfach, oder …? Aber es wird in Zukunft gewiss nicht leichter werden. Vielmehr erfordert effizientes Content Marketing jede Menge Arbeit, Engagement und Einfallsreichtum. Plus Seriosität – sonst geht man unter oder gilt selbst als Müll.



Der Autor: Andreas Quinkert ist PR-Freelancer mit den Schwerpunkten Public Relations, Content Marketing, Corporate Blog und Redaktion. Seit 2004 berät und unterstützt er kleine und mittelständische Unternehmen sowie Agenturen in NRW. Sein PR-Blog wurde Ende 2013 ins Leben gerufen und hat sich seither zu einem wichtigen Seitenprojekt entwickelt.

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