Dienstag, 12. November 2013

Liegt in der Kürze wirklich die Würze?

Wenn man etwas zu sagen hat, warum sollte man sich dann unnötig auf die Zunge beißen? Jedenfalls tun sich Unternehmen mit allzu mundfaulen Texten keinen Gefallen. Und außerdem gibt es dann ja auch noch Google ...


"Schreiben Sie um Gottes Willen keine Romane!" Jeder PR-Journalist oder Texter hat diesen Satz schon unzählige Male von Kunden gehört – und dies nicht ganz zu Unrecht. Denn gerade bei Marketingzwecken dienenden Flyern, Broschüren oder Webseiten ist die Aufmerksamkeitsspanne der Zielgruppe eher knapp bemessen. Dagegen hilft selbst die schwungvollste Schreibe nicht. Klar ist: Fühlt sich der Leser gleich auf den ersten Blick von zu viel Text "erschlagen", so steigt er vorzeitig aus. Oder er fängt erst gar nicht an zu lesen. Dumm gelaufen.


Ein, zwei Sätze reichen nicht


Andererseits läuft es nicht minder dumm, wenn die Redewendung "In der Kürze liegt die Würze" allzu wörtlich genommen wird  und das kommt erstaunlich oft vor. Denn in "ein, zwei Sätzen" (auch das hören PR-Journalisten und Texter immer wieder von ihren Auftraggebern) lässt sich nun mal kein Unternehmen mitsamt seiner Leistungen und Produkte darstellen. Ganz zu schweigen davon, dass so auch keine überzeugende Imagebildung möglich ist. Doch ohne "eigenes Gesicht" laufen Unternehmen Gefahr, im Wettbewerb nicht weiter aufzufallen und schnell nach unten durchgereicht zu werden.


Google liebt längere Texte


Daher muss es richtigerweise "So lang wie nötig – so kurz wie möglich" heißen. Dazu sollten die über jedes Unternehmen reichlich vorhandenen Informationen zunächst von einem PR-Profi gesichtet und je nach Medium und Wirkungsabsicht gemäß ihrer jeweiligen Zielgruppenrelevanz bewertet werden. Die wichtigsten davon gilt es dann in adäquater Textlänge (und natürlich auch möglichst spannend) zu kommunizieren. Mit ein, zwei Sätzen ist das nicht getan. Zumal gerade bei Webseiten Vorsicht geboten ist: Google ist eine contentverliebte Suchmaschine, die erst bei Texten ab 200 Wörtern pro Unterseite/URL so richtig in Wallung gerät. Und außerdem: Wenn man seiner Zielgruppe wirklich etwas über sich zu erzählen hat, warum sollte man dann das meiste davon verschweigen …?


Der Autor: Andreas Quinkert ist PR-Freelancer mit den Schwerpunkten Public Relations, Content Marketing, Corporate Blog und Redaktion. Seit 2004 berät und unterstützt er kleine und mittelständische Unternehmen sowie Agenturen in NRW. Sein PR-Blog wurde Ende 2013 ins Leben gerufen und hat sich seither zu einem wichtigen Seitenprojekt entwickelt.

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