Freitag, 10. Oktober 2014

Webseiten: Zehn zielführende Tipps für Unternehmen

Unternehmenswebseiten sind auch in Zeiten von Facebook & Co. unverzichtbare Kommunikationsinstrumente – wenn sie über eine entsprechende Reichweite verfügen. Um Zielgruppen hierhin zu lotsen, müssen jedoch viele Voraussetzungen erfüllt sein. Einige der wichtigsten davon werden in diesem Beitrag vorgestellt und kurz erläutert.


Neulich habe ich irgendwo im Internet gelesen, dass Unternehmenswebseiten zunehmend an Bedeutung verlieren, weil sich Zielgruppen heute vornehmlich via Social Media über Anbieter, Produkte und Dienstleistungen informieren. Leider weiß ich nicht mehr genau wo … Ich schließe allerdings aus, dass es sich um einen schlechten Traum gehandelt hat – sonst würde mir dieser beunruhigende Gedanke nicht immer noch im Kopf rumschwirren. Wieso beunruhigend?, werden sich manche Entscheider in Unternehmen jetzt vielleicht fragen. Wäre doch prima, wenn wir künftig ohne hinreichend aktuelle Webseite auskämen und Kosten einsparen könnten. Nun, genau deshalb. Denn als PR-Freelancer weiß ich aus Erfahrung, dass so etwas gerade von kleinen Unternehmen gerne mal "ein wenig" missverstanden wird.

Im Klartext: Selbst wenn der Traffic rückläufig sein sollte (was viele Gründe haben kann), heißt das noch lange nicht, dass Unternehmenswebseiten damit obsolet geworden sind. Ganz im Gegenteil: Nach wie vor laufen dort alle Fäden zusammen, und eben hier sind relevante Unternehmensinformationen wie Leitbild, Portfolio, Kontakt etc. en bloc hinterlegt. Angesichts sinkender Besucherzahlen ist es also vielmehr allerhöchste Eisenbahn, die Weichen für einen inhaltlichen und/oder technischen Relaunch der eigenen Internetpräsenz zu stellen. Dazu möchte ich Ihnen nun zehn zielführende Tipps geben.


1. Definieren Sie Ihre Kommunikationsziele!

Die Webseite ist das Aushängeschild Ihres Unternehmens im Internet – nicht mehr und nicht weniger. Hier wollen Sie auf Ihre Kernkompetenzen und Leistungen hinweisen sowie Ihr unternehmerisches Selbstverständnis nebst Alleinstellungsmerkmal herausarbeiten. Alles Weitere sollte nicht in epischer Breite ausgewalzt werden. Sofern Sie keinen Webshop betreiben, ist das primäre Ziel ja "nur", Interesse zu wecken und Ihre Zielgruppe dazu zu bewegen, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Zu viele oder zu tiefschürfende Informationen sind da eher hinderlich, und überzeugen kann man ohnehin viel besser im persönlichen Gespräch. Daher sollten Sie zuallererst einmal exakt festlegen, welche realistischen Kommunikationsziele Sie mit Ihrer Webseite erreichen wollen und können.

2. Wählen Sie eine möglichst einfache Struktur!

Nichts ist schneller weggeklickt als eine unübersichtliche Internetseite. Überfordern Sie Besucher also nicht mit einer Seitennavigation, die auf den ersten (und zweiten) Blick verwirrender wirkt als das Autobahnkreuz Duisburg-Kaiserberg in einer Luftaufnahme. Wählen Sie stattdessen eine einfache Seitenstruktur mit unmissverständlichen Menüpunkten. Und falls hier und da Untermenüs nötig sind, so vermeiden Sie es unbedingt, dass diese an völlig anderer Stelle auf dem Bildschirm erscheinen! Sonst können sie übersehen werden. Hier sind Aufklappmenüs direkt unter oder neben dem Hauptmenü das Mittel der Wahl. Und immer daran denken: Auf Webseiten sollte im Großen und Ganzen immer nur das gesagt werden, was dem Erreichen der Kommunikationsziele dient und für die Zielgruppe relevant ist. Gerade ältere Webseiten laufen in dieser Hinsicht bisweilen etwas aus dem Ruder.


3. Setzen Sie auf Responsive Webdesign!

Immer mehr Menschen surfen mobil, die Zuwachsraten sind in den vergangenen zwei Jahren enorm in die Höhe geschnellt. Tendenz weiterhin stark steigend. Manche Experten sprechen hierbei sogar von der eigentlichen digitalen Revolution. Daher ist es heute ein Muss, dass sich Webdesigns flexibel an die unterschiedlichen Ausgabeformate anpassen, Webseiten also auch ohne seitliches Scrollen auf mobilen Endgeräten wie Smartphones, Pads oder Tablets optimal dargestellt werden. Responsive Webdesign nennt sich das. Bleiben Sie hingegen bei einem starren Design, so werden in Zukunft "mobile Besucher" Ihre Webseite schneller wieder verlassen, als Sie Hoppla sagen können.

4. Arbeiten Sie per Content Management System!

Mit einem Content Management System (CMS) bzw. Redaktionssystem können Sie die Inhalte auf Ihrer Internetpräsenz selbstständig einpflegen und verwalten. Dazu müssen Sie sich nur mit ihren Zugangsdaten in den geschützten Bereich einloggen und können dann Texte überarbeiten, News einstellen, Bilder hochladen, neue Menüpunkte anlegen, das Layout ändern etc. Das ist schnell erlernt und macht Sie unabhängig von der zeitversetzten und nicht selten kostenpflichtigen Zuarbeit durch externe Dienstleister. Außerdem minimiert ein CMS das Risiko von Übertragungsfehlern und ermöglicht Ihnen insgesamt ein schnelleres Agieren und Reagieren im Web.


5. Lassen Sie Ihre Texte von Profis schreiben!

Die Verführung ist groß, bei der Erstellung redaktioneller Inhalte auf Texter-Börsen im Web zurückzuggreifen. Denn dort kostet Content nur ein Appel und ein Ei. Genauso ist dieser dann meist aber auch, da er in aller Regel von Amateuren verfasst wird. Wirklich hochwertige, individuelle und fehlerfreie Texte erhalten Sie so jedenfalls nicht. Dazu ist der Zeitdruck bei den Fließbandautoren zu groß – was unter anderem zur Folge hat, dass die teils aus anderen Quellen zusammenkopierten und danach umgeschriebenen Inhalte nur sehr vage auf Ihr Unternehmen zugeschnitten sind. Wenn überhaupt. Damit positiv im Wettbewerb auffallen und ein unverwechselbares Image aufzubauen, dürfte Ihnen schwerfallen. Hierfür sollten Sie ausschließlich mit Profis zusammenarbeiten, die sich vorab auch tatsächlich mit Ihrem Unternehmen beschäftigen.

6. Denken Sie an Suchmaschinenoptimierung!

Ohne SEO (Search Engine Optimization) kommen selbst die tollsten Webseiten nicht aus dem Quark. Sprich: auf die vorderen Plätze bei Google & Co. Unter Suchmaschinenoptimierung ist dabei die Gesamtheit aller technischen und textlichen OnPage- und OffPage-Maßnahmen zu verstehen, um Internetpräsenzen besser "ranken" zu lassen. Insgesamt ein ausgesprochen komplexes Feld, zu dem man im Web unzählige Tutorials findet. Einiges kann man damit schon selbst in die Wege leiten. Da aber SEO immer auch eine Operation am offenen Herzen ist, sollten Sie im Zweifelsfall auf professionelle Dienstleister zugrückgreifen. Wichtig ist in jedem Fall die Qualität und Zielgruppenrelevanz Ihres Contents und die Verwendung der richtigen Keywords. Eben darauf legt Google heute immer größeren Wert – und Ihre Zielgruppen vermutlich nicht minder.


7. Verwenden Sie gute Fotos und Grafiken!

Lesen am Bildschirm ist anstregend – doch Fotos, Grafiken, Infografiken und andere gestalterische Elemente entspannen das Auge des Webseitenbesuchers. Sie lockern die Textblöcke auf, wecken Interesse und sorgen erfahrungsgemäß für eine längere Verweildauer auf der Webseite. Außerdem unterfüttern sie die inhaltlichen Aussagen idealerweise mit zusätzlichen, leicht (be)greifbaren Informationen. Dazu sollte all dies von entsprechend hoher Qualität sein. Schlechte Fotos etc. hingegen können einen gesamten Webauftritt versauen. Deswegen kann ich Ihnen nur dringend raten, die Finger von "auf die Schnelle geschossenen" Handyfotos oder dergleichen zu lassen. Vertrauen Sie auch hier auf Profis oder machen Sie sich die Mühe, in seriösen Foto-Datenbanken nach passenden Motiven zu suchen. Dann sieht alles gleich viel besser aus.


8. Erwägen Sie die Einbindung von Social Media!

In Zeiten von Content Marketing und Social Media Marketing spricht vieles für den Aufbau und die strategisch durchdachte Nutzung eigener Social-Media-Präsenzen. Denn auf Facebook & Co. erreichen Sie immer größere Teile Ihrer Zielgruppe auch nach Feierabend, wenn man so will. Sollten Sie also an dieser Front aktiv sein, so empfiehlt es sich, Ihre sozialen Kanäle mit Ihrer Webseite zu verknüpfen. Dadurch generieren Sie hier wie dort mehr Traffic und erhöhen insgesamt Ihre Reichweite. Tipp: Google+ und Google My Business sollten Sie auf jeden Fall nutzen, denn das hat dem Vernehmen nach einen positiven Einfluss auf das Google-Ranking Ihrer Webseite.

9. Starten Sie einen Unternehmensblog!

Corporate Blogs haben sich hierzulande zwar noch nicht flächendeckend durchgesetzt, bergen aber jede Menge Chancen für die moderne Unternehmenskommunikation. So können sich Unternehmen durch einen sorgfältig auf ihre Unternehmensziele und die übergeordnete Kommunikationsstrategie abgestimmten Blog als Experten in ihrem jeweiligen Fachgebiet aufstellen und nach und nach an Reputation zulegen. Je mehr Leser Sie auf diese Weise mit für Ihre Zielgruppe relevanten Beiträgen erreichen, desto mehr Besucher "locken" Sie auch in andere Bereiche Ihrer Internetseite. Etwa durch die Verlinkung Ihres Portfolios. Gut also, dass sich Wordpress als derzeit führendes, kostenloses Blogging-Tool relativ leicht auf technisch akkuraten Webseiten implementieren lässt.


10. Nutzen Sie Analyse-Tools zur Optimierung!

Es gibt im Internet einen ganzen Haufen kostenloser Analyse-Tools, mit denen sich genau nachvollziehen lässt, wie viele Besucher auf Webseiten kommen, woher diese kommen, was sie dort so alles treiben etc. Diese Daten sind Gold wert, da sich Webseiten auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse fortwährend weiter optimieren lassen. Wenigstens die Nutzung von Google Analytics und Webmaster Tools sollte für Sie bzw. für den Webseiten-Administrator Ihres Unternehmens dabei Pflicht sein. Alles andere käme einem Blindflug gleich und ist fast schon fahrlässig. Schließlich ist Ihre Webseite ein zentrales Element Ihrer Unternehmenskommunikation und somit Teil der Geschäftsstrategie. Andernfalls können Sie sich die Kosten dafür auch gleich ganz sparen.

Nun, ich hoffe, Ihnen mit diesen zehn Tipps ein wenig weitergeholfen zu haben und gehe davon aus, dass in den Kommentaren unten noch der eine oder andere Punkt hinzukommt. Zumal sich über das hier nur äußerst knapp und stichwortartig umrissene Thema selbstverständlich noch sehr viel mehr sagen lässt. Klar für mich aber ist: Webseiten sind für Unternehmen nach wie vor wichtig, und der eingangs angesprochene Abgesang führt eher in die Irre. Allerdings sollte man dann auch einige der hier aufgeführten Aspekte berücksichtigen ...


Der Autor: Andreas Quinkert ist PR-Freelancer mit den Schwerpunkten Public Relations, Content Marketing, Corporate Blog und Redaktion. Seit 2004 berät und unterstützt er kleine und mittelständische Unternehmen sowie Agenturen in NRW. Sein PR-Blog wurde Ende 2013 ins Leben gerufen und hat sich seither zu einem wichtigen Seitenprojekt entwickelt.

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